1977 vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen Dr. Hermann Keßler ins Leben gerufen lief das Fest noch unter dem bescheidenen Namen "Bürgerfest". Anlaß für das Fest war das 650-jährige Jubiläum der Nördlinger Wehranlage. Wegen des sehr guten Anklangs gab es 1979, 1981 und 1983 weitere Feste. 1984 sollte das Fest an den 350. Jahrestag der Schlacht bei Nördlingen erinnen. Die Veranstaltung stand von nun an unter dem Namen Historisches Stadtmauerfest, und fand bis 1996 in einem dreijährigen Turnus stattfindet. Zur 1100 Jahrfeier Nördlingens im Jahr 1998 zog man das Stadtmauerfest um ein Jahr vor.
Seither aber freuen sich die Nördlinger alle drei Jahre wieder, wenn sich die ganze Stadt auf Zeitreise ins Mittelalter begibt. Lange Zeit ging das Fest nur über zwei Tage, doch seit 1998 erheben die Torwachen der fünf Stadttore bereits am späten Freitag Nachmittag ein Pflasterzoll wie anno dazumal.
Zu einem der großen Höhepunktes des Festwochenendes zählt der traditionell am Sonntag Nachmittag stattfindende Historische Festumzug bei dem bis zu 80 historische Gruppen mit über 2000 Mitwirkenden mit ihren prächtigen mittelalterlichen Kostümen durch die autofreie Altstadt ziehen.
Seit dem Stadtmauerfest 1998 zum 1100 jährigen Stadtjubiläum wurde des Samstag Nachmittag noch mit einem Brauchtums- und Folkloreumzug erweitert bei dem man die verschiedensten Trachten und Traditionen bewundern kann, die im Nördlinger Ries mit größter sorgfalt gepflegt werden.
Über das ganze Wochenende hinweg kann man auf sämtlichen Plätzen innerhalb und am Rande der Stadtmauer das Lagerleben und mittelalterliche Treiben erleben. Neben mittelalterlicher Musik, Tanz, Theather und Gaukelei beeindrucken vor allen Dingen die zahllosen Handwerkerstände, die live ihr können unter Beweis stellen. Hierzu gehören Weber, Schuhmacher, Schmiede, Zimmersleut, Buchdrucker, die noch die "Schwarze Kunst" beherrschen, Flegeldrescher, Klöpplerinnen, Münzer, Flachsspinnerinnen, Plattner, Flaschner, Steinmetze und viele mehr. Ein weiteres Highlight befindet sich auf dem Obstmark dirket neben der St. Georgskirche. Dort ist ein Viehmarkt mit Kühen, Schafen, Pferden und allerlei Gefieder aufgebaut und man kann eine riesigen in voller Pracht angelegten Rieser Bauerngarten bewundern. Auch den Medizinalgarten nach Abt Strabo (809 - 849) vor dem Stadtmuseum sollte man sich nicht entgehen lassen.
Am Sonntagabend findet dann die feierliche Abschlussveranstaltung, der sogenannte "Große Zapfenstreich" auf dem Markplatz statt. Hierbei wird von dem Verein alt Nördlingen eine bedrückende Szene aus dem Stücke "Die arge Not von Nördlingen" (von Hans Fischer), vorgetragen und bevor das Stadtmauerfest für die nächsten drei Jahre wieder verabschiedet wird singen noch alle zusammen bei einer Gänsehautstimmung im Fackelschein die Nationalhymne auf dem Markplatz.
Traditionell wird das Stadtmauerfest jedes Jahr von einem anderen Schirmherren begleitet.
- 1993 Theo Waigel
- 1996 Otto Wiesheu
- 1998 Edmund Stoiber (Schirmherr der 1100-Jahrfeier); wurde am Historischen Stadtmauerfest durch Staatssekretär Rudolf Klinger vertreten
- 2001 Carolin Reiber
- 2004 Monika Hohlmeier
- 2007 Barbara Stamm
- 2010 Hans Dieter Beck
- 2013 Karl Michael Scheufele
Mittelalter Rock auf dem Stadtmauerfest:
Infomaterial:
Das Programmheft vom Stadtmauerfest 2013
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Das Programmheft vom Stadtmauerfest 2010
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Der Flyer zum Stadtmauerfest 2010
Das Programmheft vom Stadtmauerfest 2007
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Gesammelte Fakten